2. Hilfseinsatz im Ahrtal: 3. Tagesbericht

Die Wochenmitte ist erreicht und die Hälfte unseres Hilfseinsatzes ebenso. Schön zu sehen wie das Team zusammenwächst und dass sich auch beim Helfen Teamwork auszahlt zeigt der heutige Bericht:

Im Gegensatz zu den letzten Tagen beginnt der dritte Tag etwas holprig – erst mit etwas Verspätung treffen auch die letzten Helfer*innen im Örtchen Schuld ein und werden dort auf die beiden Häuser aufgeteilt, die unsere Gruppe bereits am Vortag bearbeitet hat. Das Ziel für den Tag steht fest: Beide Häuser sollen fertig abgestemmt und ausgeräumt sein. Die Reise zum zweiten Haus wird von unserem freundlichen Scout per Bagger-Shuttle umgesetzt – Werkzeug und neun Personen passen ohne Probleme auf einen Bagger.

Hochmotiviert gehen wir an den Start.

Nach kurzer Zeit werden jedoch drei unseres Teams auf eine andere Baustelle abgezogen, denn es gibt in Schuld noch genügend Stellen, an denen Hilfe benötigt wird. Verstärkung bekommen wir auf unserer Baustelle durch einen Bekannten der Nachbarin, der eigentlich nur zu Besuch aus Stuttgart ist, aber direkt sein Werkzeug mitgebracht hat, um bei Bedarf helfen zu können. Als er seine letzte Wand abschließt stellt er fest: „Ich merk jetzt schon auch, dass ich 63 bin“ – doch hier kann jeder mit anpacken, ganz nach den eigenen Möglichkeiten und jede helfende Hand zählt.

Das Haus ist fertig abgestemmt, ausgeschippt und ausgekehrt; das erste Ziel ist erreicht.

Zur Feier unseres Tagesziels packen wir nun die Würstchen und das Bier aus, mit denen uns der Hausbesitzer wie am vorherigen Tag überraschend versorgt. Just als das erste Bier geöffnet und die Würstchen auf Brötchen verteilt waren, wurden wir allerdings von unserem freundlichen Scout inklusive Bier und Würstchen auf den Bagger geladen und zur nächsten Station gebracht – dort treffen wir auch unsere morgens abgezogenen Kolleg*innen wieder. Gemeinsam bilden wir eine Menschenkette, um Dachziegel aus einem Lagerraum in den Dachboden der Scheune umzusetzen. Danach werden die Wände des Lagerraums in Rekordzeit von fünf Personen mit Stemmeisen bearbeitet. Parallel dazu wird in der Scheune der Boden abgetragen – Teamwork zahlt sich aus.

Überraschend winkt Kerstin – unsere Berichterstatterin von Tag zwei – aus einem Fenster in derselben Straße; sie ist hier bereits wieder mit dem Aufbau beschäftigt und streicht fleißig Wände. Auf der Rückfahrt im Helfer-Shuttle erzählt ein anderer Helfer von einem Gespräch mit einer Einwohnerin. Sie war sehr bewegt darüber, dass durch die Helfer*innen inzwischen nicht nur abgerissen, sondern auch wieder aufgebaut wird, da es auch so manche Fachleute gibt, die Heizungs-, Elektro und Mauererarbeiten qualifiziert umsetzen können.

Leider müssen wir unsere Gruppe heute verlassen – Es waren drei eindrückliche Tage – so viele Menschen helfen, um dafür zu sorgen, dass niemand vergessen wird. Als Team sind wir zusammengewachsen und konnten so einiges gemeinsam stemmen.

Tagesbericht von Philipp und Stephanie